Freudenreicher Rosenkranz
Jesus, den du, o Jungfrau vom Heiligen Geist empfangen hast
Gottesmutter, so hilf du uns, dass wir die Gnade, die Gott uns heute schenken will, annehmen, damit auch wir, an dem Platz, an dem wir im Leben stehen, das Reich Gottes verkünden.
Jesus, den du, o Jungfrau zu Elisabeth getragen hast
Bernadette sagt uns: „Man muss über alle Maßen lieben, und sich aufopfern, ohne zu zählen.“ So weist uns Bernadette auf die Liebe zu Gott und zu unseren Mitmenschen hin. Suchen wir diese Liebe oder was suchen wir?
Wenn uns die Liebe zu Gott fehlt, das beunruhigt uns nicht, wenn uns die Liebe zum Mitmenschen fehlt, das beunruhigt uns auch noch nicht, aber wenn wir uns etwas nicht kaufen können (z. B. ein modernes Kleid usw.), weil wir zu wenig Geld haben, das stört uns sofort. Was sind wir denn für Christen geworden?
Die Gottesmutter fragt nicht zuerst, was muss ich zu Hause noch erledigen oder wieviel Termine habe ich noch, sondern sie macht sich sofort auf den Weg zu Elisabeth, um ihr die große Freude zu verkünden und was tun wir: Wir bauen uns oft selber ein Gefängnis aus dem wir nicht ausbrechen können, ja gar nicht ausbrechen wollen, anstatt durch unsere Liebe eine Brücke zu bauen, die uns mit Gott und mit unseren Mitmenschen verbindet.
Gottesmutter, reiß du heute das Gefängnis unseres Lebens ein, lass uns heute neu beginnen und schenke uns geisterfüllte Begegnungen wie wir sie mit Maria und Elisabeth erleben dürfen.
Jesus, den du, o Jungfrau in Betlehem geboren hast
Bernadette sagt uns: „Die Gottesmutter stand ganz im Lichte.“ Ja, die Gottesmutter steht ganz im Lichte Gottes. Von ihr kann man sagen: Gott hat sein Zelt in die Sonne gestellt. Wo stehen wir?
Stehen wir auch im Lichte Gottes? Warum stellen wir uns denn immer wieder auf die Schattenseite unseres Lebens, wo uns doch die Sonne in Christus so nahe ist. Heute ist die Gottesmutter bei uns und sie stellt uns hinein in das Licht Gottes, damit die Dunkelheit aus unserem Leben endlich verschwindet.
Hören wir heute die große Botschaft von Betlehem. Gott wird Mensch. Das bedeutet für uns: Die Erlösung ist da, denn die Geburtsstunde Christi ist auch die Geburtsstunde unseres Lebens. Erst wenn Christus bei uns ist, dann beginnen wir wirklich zu leben. Wir meinen oft, wir brauchen ihn nicht, aber wir vergessen dabei, dass ein Leben ohne Christus ein totes Leben ist. Gottesmutter, so nimm du uns heute mit nach Betlehem, damit die Liebe Christi unser ganzes Leben durchdringt.
Jesus, den du, o Jungfrau im Tempel aufgeopfert hast
Bernadette sagt uns: „Wenn sie zur Grotte gehen, finden sie mich dort im Geist an den Fuß des Felsens gefesselt, den ich so sehr liebe.“ So ist Bernadette heute auch bei uns, wenn wir an der Grotte verweilen. Sie teilt uns die große Botschaft der Gottesmutter mit, damit wir danach leben können. An der Grotte von Lourdes könnten wir eines erkennen, dass unser Leben zu einem Ort werden kann, an dem sich Himmel und Erde verbinden. Dazu ist nur eines notwendig: Wir müssen nicht selber leben, sondern Christus in uns leben lassen.
Heute sagt uns die Gottesmutter etwas Wunderbares: Auch du bist für mich ein wertvoller Schatz, den ich nicht verlieren möchte. Haben Sie das gehört? Sehen Sie, so ist die Gottesmutter jetzt bei uns und sie legt uns in die Hände Gottes. Und sie sagt uns weiter: Du brauchst keine Angst zu haben weder um dich noch um deine Freunde, weder um deine Zukunft noch um deine Vergangenheit. Fürchte nicht du könntest etwas verlieren, denn solange du in den Händen Gottes liegst, hast du nichts zu verlieren!
Jesus, den du, o Jungfrau, im Tempel wiedergefunden hast
Bernadette sagt uns: „Die Gottesmutter hat mir für mein Kommen gedankt.“ So dankt die Gottesmutter heute uns allen, dass wir zu ihr gekommen sind. Und sie dankt uns noch viel mehr, wenn wir in unserem Leben ganz zu Christus stehen, wenn wir das Evangelium zu unserer Lebensregel machen. Die Gottesmutter wünscht sich, dass wir lebendige Glieder unserer Pfarrgemeinde sind und nicht tote Steine, die man herumschleppen muss.
Wer mit der Gottesmutter geht, der kann sicher sein, dass er Jesus findet. Sie musste zwar auch Jesus suchen, aber sie gibt nicht auf, bis sie ihn gefunden hat. Wir Christen von heute, suchen wir auch noch nach Jesus oder sagen wir gleich: Das tue ich mir nicht an. Diese Mühe kann ich mir sparen, denn ich finde ihn ja sowieso nicht oder vielleicht denken wir: Was habe ich denn davon, wenn ich diesen Jesus gefunden habe. Die Gottesmutter weiß es, aber wir wissen es nicht.Danken wir nun der Gottesmutter, dass sie uns heute zeigt, wie wir Jesus finden können.